Sehr verehrte Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Es ist nun schon über eine Woche vergangen, seitdem wir von dem bisher wohl schlimmsten Unwetter heimgesucht worden sind. In unseren Aufzeichnungen ist kein derartig schlimmes und folgenreiches Hochwasserereignis vermerkt. Starke Regenfälle, die eine gute Stunde andauerten, haben im ganzen Killertal eine fürchterliche Spur der Verwüstung hinterlassen. Leider hat auch unsere Gemeinde immense Schäden aufzuweisen. So steht eine Familie völlig obdachlos da, des Weiteren müssen mehrere Häuser von Grund auf rundum saniert werden. Die unseligen Folgen und Spuren dieser Naturkatastrophe werden wir bei einem Gang durch unsere Heimatgemeinde noch eine lange Zeit wahrnehmen.
Meine lieben Schlattemer!
Wir haben beim Neubau des Foyers und des Sanitärtraktes unserer Turnhalle wirklich eindrucksvoll bewiesen, dass unsere Dorfgemeinschaft tadellos funktioniert. Ebenso haben wir bei den fälligen, nicht immer leichten Aufräumarbeiten infolge der Flutkatastrophe dokumentiert, dass wir zusammenstehen und jeder Bürger dem anderen hilft. Der lebendige Geist eines intakten Kollektivs wehte durch Schlatt und war teilweise förmlich spürbar. Für den guten Zusammenhalt, für das gemeinsame Miteinander und den teilweise selbstlosen Einsatz für den Mitbürger möchte ich mich bei Ihnen allen auf das Allerherzlichste bedanken.
Mein weiterer Dank gilt natürlich den Männern der Freiwilligen Feuerwehrabteilungen aus Schlatt und Beuren. Sie haben in den ersten Stunden dieser Unwetterkatastrophe alles Erdenkliche und Menschenmögliche unternommen, um zu retten, zu helfen, zu schützen und Ihnen und Ihren Familien zu Hilfe zu kommen. Leider waren wir für mehr als drei Stunden von der Außenwelt abgeschnitten, da das Hochwasser auf beiden Seiten unserer Gemeinde das Eintreffen weiterer Hilfskräfte verhindert hat. Wir alle sind noch traumatisiert von dem traurigen Ereignis. Viele können es nach wir vor noch nicht fassen, was da geschah. Allen Helferinnen und Helfern, die sich in den letzten 10 Tagen so lobenswert engagiert haben, zumindest die großen sichtbaren Schäden auf- und wegzuräumen und die sich für ältere und teilweise allein stehende Mitbürger eingesetzt haben, gebührt großer Respekt und ehrliche Hochachtung.
Mein herzlicher Dank geht auch an die Pfadfindergruppen der "Royal Rangers" aus Tübingen und Stuttgart. Sie haben es sich nicht nehmen lassen, am Freitag und am Samstag unseren Mitbürgern zu helfen. Durch diese Anwesenheit und Hilfsbereitschaft haben sie uns wirklich bewiesen, dass sie "echte Pfadfinder" sind.
Jürgen Schuler