"Unser Nahversorgungskonzept können wir einstampfen", sagte Ortsvorsteher Jürgen Schuler im Rahmen der jüngsten Ortschaftsratssitzung ein bisschen resignierend. Er erinnerte nochmals an die erst im Juni abgehaltene Informationszusammenkunft, bei der ein Vertreter der Bäckereigenossenschaft Bäko die Möglichkeiten zur Einrichtung eines betreuten Dorfladens umfassend analysiert hatte. Zudem hatte man an ein kleines Stehcafé gedacht, das als sozialer Treffpunkt hätte dienen sollen.

Daraufhin wurde von der Schlatter Ortschaftsverwaltung ein Fragebogen an die Haushalte verteilt. Die Einwohner hatten die Möglichkeit, ihr Interesse, gewünschte Produkte, Öffnungszeiten, Standort und die Bereitschaft zur Mitarbeit kundzutun. Der Rücklauf war aus der Sicht von Ortsvorsteher Jürgen Schuler aber "leider mehr als miserabel".

Offensichtlich brauche man in Schlatt wohl keine Nahversorgung, mutmaßte Schuler etwas ungläubig. Aber wenn es denn nun mal so sei, werde man das Konzept jetzt flugs einstampfen, so der Rathauschef. Auch einige Räte zeigten sich angesichts des raren Rücklaufs verwundert.

Fussgaengeruebergang

Dagegen klappt es in Schlatt mit der Verlegung des Fußwegs über den Bahnübergang im Pfarrweg in die unmittelbare Nähe der Zughaltestelle. Die Hohenzollerische Landesbahn hatte massiv Klage darüber geführt, dass Kinder und Jugendliche immer wieder auf den Gleisen vom Bahnhof bis zum Schienenübergang laufen, auch bei sich unmittelbar nähernden Zügen. Das sei verboten und von etlichen Zugführern wiederholt gemeldet worden, wusste Jürgen Schuler. Der Ortsvorsteher erklärte, dass die HzL den Übergang habe ersatzlos schließen wollen. Auf seine Intervention hin habe man sich jedoch auf eine Verlegung fast direkt beim Bahnhof geeinigt. Wegen dieses Vorhabens wird auch der Metallgitterzaun, der bislang nur bis auf Höhe der Haltestelle montiert ist, in östliche Richtung weitergeführt.